Retter hautnah erleben

05. 09. 2016

Seit 15 Jahren gibt es die Notfallseelsorge Friesland-Süd. Mit einem Gottesdienst und einem Aktionstag machten die Helfer auf ihre Arbeit aufmerksam.

Varel: Einen angenehmen Einsatz hatte Rettungshündin Loona am Sonntag auf dem Schlossplatz. Sie ließ sich von den Besuchern streicheln, während Hundeführer Heiko Hormann von ihren Leistungen erzählte: Lonna ist ausgebildeter Spürhund und hat schon viele Vermisste gefunden. Die Rettungshundestaffel Wilhelmshaven präsentierte sich am Sonntagvormittag gemeinsam mit anderen Rettungskräften auf dem Schlossplatz in Varel. Anlass war das 15-jährige Bestehen der Notfallseelsorge Friesland-Süd.

287 Mal sind sie in den vergangenen 15 Jahren angefordert worden. Mit der Polizei haben sie Todesnachrichten überbracht, waren am Unfallort dabei, haben Trauernden Beistand geleistet, haben stabilisiert, wo allen anderen der Boden unter den Füßen weggerissen wurde. .„Notfallseelsorge – wenn die Seele Hilfe braucht“ war die Veranstaltung überschrieben, die mit einem Gottesdienst in der Vareler Schlosskirche begann.

„Notfallseelsorge ist wichtig, sowohl für die Trauernden als auch für die Rettungskräfte“, sagt Pfarrer Trippner als Koordinator der Notfallseelsorge. In den 15 Jahren sei es gelungen, Vorurteile abzubauen: „Da kommen Menschen, die zuhören können. Wir haben kein Gerät zum Helfen, wir sind einfach da.“

Als Notfallseelsorger im Einsatz sind Dr. Joachim Hensel, Katja Nolting-Möhlenbrock, Michael Trippner, Wilma Fiedler-Hahn, Alfons Kordecki, Michael Hillmann und Peter Löffel.

Im Anschluss an den Gottesdienst stellten sich die Rettungskräfte vor, die zum „Runden Tisch“ der Notfallseelsorge gehören: Polizei, Feuerwehr, DRK, Johanniter, Technisches Hilfswerk, DLRG, Rettungsdienst Friesland, Leitstelle Friesland-Wilhelmshaven, Rettungshundestaffel Wilhelmshaven und „Die Aktion gegen Herzflimmern“.

Am Stand der Polizei gab Eugen Schnettler von der Polizei Varel einen Einblick in Einsatzabläufe. „Wenn wir eine Todesnachricht überbringen müssen, nehmen wir einen Notfallseelsorger mit“, so Schnettler, „Polizisten kommen da an ihre Grenzen.“

 

05.09.2016, NWZ online von Traute Börjes-Meinardus

 

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